Mittwoch, 31. Oktober 2012

Lesestatistik Oktober 2012


Oktober:

 

Sonntag, 28. Oktober 2012

80 Days - Die Farbe der Lust von Vina Jackson



Klappentext:
Frustriert von einer unbefriedigenden Beziehung findet die leidenschaftliche Violinistin Summer Erfüllung in der Musik. Sie spielt nachmittags in der Londoner U-Bahn auf ihrer ramponierten Violine Vivaldi. Als ihre Geige sich nicht mehr reparieren lässt, bekommt sie von Dominik, einem Uniprofessor mit ausschweifenden Fantasien, ein erstaunliches Angebot: Er möchte ihr eine wertvolle Violine schenken, wenn sie ihm ein privates Konzert gibt. Also spielt sie für ihn in der Krypta einer Kirche – doch muss sie dabei nackt sein, während Dominik den anderen Musikern die Augen verbunden hat. Summer spürt, wie sehr Dominik sie anzieht und in ihr bisher unbekannte Saiten zum Schwingen bringt: Sie beginnt eine intensive erotische Liaison mit ihm, in der sie ihre lange verleugnete dunkle Seite ausleben kann. Doch hat eine alles verschlingende Beziehung ohne Tabus Bestand? 

"Die Farbe der Lust" ist der erste Band der Erotik-Trilogie "80 Days" des britischen Autorenduos, das seine Werke unter dem Pseudonym Vina Jackson verfasst.

Vergleiche zu "Shades of Grey" werden sehr oft gezogen, sind aber meiner Meinung nach nicht angebracht, da der erotische Aspekt hier viel höher ist als der in den Romanen von E.L. James, denn während dort der Fokus auf BDSM in abgeschwächter Form gelegt wurde, wird das Spektrum hier weit großflächiger abgedeckt; so findet sich in "Die Farbe der Lust" alles von Orgien bis Fetischpartys. Es geht stets hoch her.
Der Klappentext klingt sehr ansprechend, doch leider wird dieses Potential nicht komplett ausgeschöpft um einen facettenreichen Roman zu schaffen, der viele unterschiedliche Komponenten miteinander vereint und ein harmonisches Gesamtbild ergibt.
Das Autorenduo hat mir einfach das Augenmerk zu stark auf den Erotik-Teil gelegt und so eine vielversprechende Story ausgebremst, bei der das Zwischenmenschliche leider ein wenig auf der Strecke bleibt. Während man zu Anfang noch einiges über das Leben der beiden Hauptprotagonisten erfährt, beginnt nach und nach ein Strudel aus erotisch aufgeheizter Atmosphäre, der dieses Besondere der ersten Seiten ein wenig vermissen lässt.
Trotz aller Kritikpunkte kann ich dennoch sagen, dass dieser Auftakt das gewisse Etwas versprüht, es hat mich prima unterhalten und konnte sich durch Kurzweil auszeichnen. 
Wenn in den Folgebänden ein Stück weit mehr Wert auf die zwischenmenschliche Interaktion gelegt und eine packende Handlung um die erotischen Szenen herumgewoben wird, ist das Potential genutzt und "80 Days" steht nichts mehr im Wege zu einer tollen Trilogie.

Der Fokus in den Charakterzeichnungen liegt definitiv auf Dominik und Summer, ab und an tritt auch der ein oder andere Nebencharakter stärker auf den Plan, wird aber nicht allzu ausschweifend charakterisiert. Sie bekommen grundlegende Eigenschaften zugesprochen, die aber nicht allzu stark vertieft werden.

Gerade auf den ersten Seiten erfährt man einiges über die beiden Hauptprotagonisten, doch später wird so viel Beischlaf praktiziert, dass ich mir ab diesem Zeitpunkt ein wenig mehr Ausdrucksstärke ihrerseits gewünscht hätte, um starke und einzigartige Charaktere zu schaffen. Denn während man in ihren ersten Begegnungen das erotisch aufgeladene Knistern zwischen ihnen förmlich spürt, weicht diese aufgeheizte Atmosphäre schnell der Leidenschaft und dieses Knistern erlischt leider ein Stück weit. Schade, denn gerade dies hat diesen besonderen Reiz zwischen den beiden Charakteren ausgemacht.

Sprachlich hat das Autorenduo genau den passenden Ton getroffen: Nicht zu gewählt, aber auch nicht vulgär. 

"Die Farbe der Lust" wird stets aus der Sicht von Summer und Dominik erzählt, wodurch die einzelnen Szenen aus unterschiedlichen Seiten beleuchtet werden und ein atmosphärischeres Bild schaffen. 
Weiterhin sei gesagt, dass dieser Schreibstil sehr direkt und unverblümt zu Lesen ist, sodass gerade die intimeren Szenen detaillierter geschildert werden.

Fazit: Schöner und vielversprechender Auftakt mit Potential nach oben, das hoffentlich in Band zwei zufriedenstellend genutzt wird. Definitiv erst ab 18 Jahren zu empfehlen.



   ,5


Samstag, 27. Oktober 2012

Cocoon 01- Die Lichtfängerin von Gennifer Albin


Gennifer Albin - Cocoon – Die Lichtfängerin, Band 1 - Egmont INK

Klappentext:
Arras ist eine kalte, lichtdurchflutete Welt, deren Bewohnern jede Selbstbestimmung genommen wurde – selbst im Tod ist niemand frei. Nur wenige können hoffen, durch die Gilde der Zwölf in den Heiligen Convent aufgenommen und damit für ein Leben in Luxus und Überfluss erwählt zu werden.
Doch Adelice ahnt, dass das scheinbare Privileg in Wirklichkeit Verdammnis bedeutet, schließlich hat niemand den Convent je wieder verlassen … So versucht sie vergebens, ihre seltene Begabung zu verbergen. Denn gesegnet mit der Fähigkeit, das Gewebe des Lebens zu flechten, Schicksalsfäden miteinander zu verweben oder einzelne daraus zu entfernen, ist sie genau das, wonach die Gilde seit Langem sucht.
Adelice kämpft um ihre Freiheit und das Leben ihrer Schwester und beginnt, die goldenen Fäden des Kokons zu zerreißen, der sie und die Menschen von Arras gefangen hält …

"Die Lichtfängerin" ist der erste Teil der "Cocoon"- Trilogie der Amerikanerin Gennifer Albin.

Während der Großteil der bereits bekannten Dystopien auf der Erde spielen, hat sich die Autorin für ihre Welt etwas ganz Besonderes ausgedacht, denn diese spielt, zumindest in diesem ersten Band, in einer gewebten Parallelwelt. Diese erstrahlt auf den ersten Blick in warmer Atmosphäre ist aber, sobald man das System näher kennen lernt, kalt und berechnend. Denn auch hier zählt nicht der Einzelne, sondern nur das Ganze, das mit jedem Mittel versucht wird, aufrecht gehalten zu werden.
Dabei ist die Story, die die Autorin um dieses System gewebt hat, äußerst spannend und perfekt durchdacht. Einmal in diese Welt abgetaucht, kann man sich ihr nicht so schnell wieder entziehen, denn sie bietet Kurzweil vom Feinsten.
Zwar braucht man als Leser ein Stück weit Zeit, um die Hintergründe des Webens und somit dieser Welt zu verstehen, doch nach und nach offenbart sich dieses Geheimnis und bietet gerade durch dieses Geheimnisvolle etwas Magisches, das diese Dystopie stimmungsvoll umgibt.
Erscheint es nach kurzer Zeit, als ob sich in "Die Lichtfängerin" eine romantische Dreiecksbeziehung ergibt, so wird man kurze Zeit später eines Besseren belehrt und positiv überrascht.
Das Ende ist spektakulär und voller Dramatik. Es bietet eine tolle Grundlage für den zweiten Band und macht Lust auf mehr, denn noch sind einige Fragen offen und einige Handlungsstränge warten auf Klärung.

Adelice ist eine starke und toughe Frau. Sie steht für ihre Ansichten ein und lässt sich nicht der Gehirnwäsche des Systems unterziehen, sondern bleibt stets sie selbst. Gerade deswegen und aufgrund ihres oftmals vorlauten Mundwerks bringt sie sich öfter in die Bredouille. Diese Charaktereigenschaften machen sie zu einem sympathischen Hauptcharakter mit dem man gerne mitfiebert.

Auch die anderen Charakterzeichnungen haben mir gut gefallen, da sie einerseits zwar augenscheinlich stereotyp erscheinen, nach und nach aber einiges an Facettenreichtum offenbaren.

Gennifer Albin besitzt einen sehr flüssigen und locker leichten Schreibstil, der vorallem in den Beschreibungen angenehm bildhaft zu lesen ist. Wenn man sich erst auf diese spezielle Welt einmal eingelassen hat, wird man mit einer packenden und einmaligen Handlung belohnt, die die ein oder andere Überraschung auf den Plan bringt.


   

Mittwoch, 24. Oktober 2012

A.M.O.R. 01- Lyon von Stephanie Madea


Lyon

Klappentext:
Vor 500 Jahren ging der Amorphenkönig Lyon Salassar einen Pakt mit dem Feind ein, um seine Vampirrasse vor der Ausrottung zu bewahren. Solange er allein in Verborgenheit mit seinem Schicksal hadert, herrscht Frieden – so glaubt er. Auf der Suche nach Nahrung rettet er der Ärztin Adina Cyburn das Leben. Adina ist von dem mysteriösen Mann und seiner düsteren Ausstrahlung gleichermaßen fasziniert wie verängstigt, denn seine Präsenz verstärkt ihre dämonischen Fähigkeiten, vor denen sie zu flüchten versucht. Obwohl sein Herz für Adina entbrennt, zieht Lyon sich zurück, um seinen Schwur nicht zu brechen. Zu spät erfährt er, dass er das Unheil bereits heraufbeschworen hat. Adina ist zum Spielball seiner Feinde geworden. Als Lyon eine grausame Entdeckung macht, muss er eine verheerende Entscheidung treffen – für seine Liebe oder seine Spezies.

"Lyon" ist der erste Band der neuen Reihe "A.M.O.R." von Stephanie Madea und gänzlich anders als ihre "Night Sky"- Trilogie.

Ab der ersten Seite im Geschehen, wird man bis zum Schluss von einer spannenden Geschichte begleitet, die das Genre der Vampirliteratur von einer ganz anderen Seite beleuchtet und neue Facetten auf den Tisch bringt.
Stephanie Madeas neue Welt strotzt förmlich vor Magie, Fantasie und Kreativität und weiß ihre Leser sofort zu überzeugen und ihn bis zur letzten Seite in Kurzweil gefangen zu halten.
Die Atmosphäre ist stets etwas düster, nebenbei schwelt das teilweise nicht nur unterschwellige erotische Knistern, das nicht nur zwischen den beiden Hauptpersonen zum Tragen kommt.
Durch eine komplexe, aber stets atmosphärisch dichte und schlüssig erzählte Handlung, die stringent dem roten Faden folgt, entsteht ein Abenteuer, das viele Facetten miteinander verknüpft und eine spannende und wundervolle Geschichte schafft.
Neben einer ausgeklügelten Story, jeder Menge Spannung und erotischem Knistern, kommt auch der romantische Faktor nicht zu kurz, wirkt aber zu keiner Zeit kitschig, sondern stets voller Liebe geschildert.
Das letzte Viertel "Lyon"'s strotzt förmlich vor actiongeladener Unterhaltung und steuert auf einen schönen Schluss zu, der zum Einen viel Lust auf den nächsten Band dieser Reihe macht und zum Anderen ein vielversprechendes Gerüst für diesen legt.

Stephanie Madea skizziert starke Charaktere. Auf der einen Seite finden sich die sehr männlichen, heißen Typen, denen nicht nur damit, sondern auch mit ihrem sanften Inneren sämtliche Frauenherzen zu Füßen liegen. Auf der anderen Seite stehen die toughen Frauen, die neben ihrer verletzlichen, weiblichen Seite für ihre Bedürfnisse und Anliegen kämpfen und sich nicht hinter "ihren" Männern verstecken. Sie alle bestätigen das Motto "Harte Schale, weicher Kern" auf facettenreiche Weise, denn Klischees braucht Stephanie Madea keinesfalls um tolle Protagonisten für ihre Bücher zu erschaffen.


Der Schreibstil ist wie immer flüssig und sehr bildhaft. Man taucht sofort ein in die magische Welt der Amorphen und ist durch die packende Erzählweise bis zum Schluss in ihr versunken. Locker und leicht fliegt man durch die Seiten und kann diesen Auftakt nach Maß nur als Pageturner bezeichnen. Bücher von Stephanie Madea lassen einen nicht mehr los.

       


Dienstag, 23. Oktober 2012

Spiegelschatten von Monika Feth



Klappentext:
Ein Mörder geht um im Raum Köln/Bonn. Seine Opfer sind allesamt junge Männer. Als Romy Berner, Volontärin beim KölnJournal, mit der Recherche beauftragt wird, muss sie feststellen, dass alle Toten dem Freundeskreis ihres Zwillingsbruders Björn angehörten – und dass der Mörder ihr näher ist, als sie ahnt …

"Spiegelschatten" ist der zweite Thriller um Romy Berner aus der Feder von Monika Feth.

Durch Spannung ab der ersten Seite ist der Leser bis zum Ende gefesselt und geht zusammen mit Romy auf Mörderjagd. Statt auf viel Blut und Gewalt, setzt die Autorin verstärkt auf die Psychologie des Täters und versucht, seine Motive nach und nach zu ergründen.
Abwechselnd wird "Spiegelschatten" aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, so auch aus der des Täters. Doch trotz dieser Schilderungen weiß man als Leser bis zum Schluss nicht, wer hinter den Taten stecken mag und ist am Ende mehr als überrascht. 
Die Spannung baut sich nach und nach immer stärker auf und läuft einen dramatischen Schluss hinaus, der den Leser den Atem anhalten lässt. Auf diesen letzten Seiten kommt alles ans Licht und beantwortet jedwede Frage, die sich der Leser innerhalb dieser Geschichte im Bezug auf die Morde gefragt haben mag.
Weiterhin ist "Spiegelschatten" atmosphärisch dicht und schlüssig erzählt. Die Autorin bearbeitet das Thema Homosexualität auf sehr feinfühlige Art und Weise, was der Atmosphäre einen sanften Zwischenton verpasst. Dennoch ist trotz allem genau diese Atmosphäre stets bedrohlich und düster, man weiß nie, was als Nächstes passiert wodurch sich der Reiz dieses Buches noch zusätzlich verstärkt.
Trotz des Fokus' auf der Suche nach dem Mörder, kommt das alltägliche Leben der einzelnen Protagonisten nicht zu kurz. Dieses wird gekonnt in die Haupthandlung miteingewoben und schafft ein passendes Gesamtkonstrukt für diesen spannenden und packenden Thriller, der nicht nur der jüngeren Altersklasse zu empfehlen ist.

Die Charaktere sind stark skizziert. Sie erscheinen facettenreich und voller Ecken und Kanten, auch wenn man bis zum Ende den Täter und seine Beweggründe nicht kennt. Die Autorin hat es geschafft, diesen Facettenreichtum mit einer gewissen Undurchsichtigkeit zu verknüpfen, sodass die Charaktere für einen Thriller mehr als passend gestaltet wurden.

Durch die Erzählweise aus unterschiedlichen Sichtweisen bekommt man bessere Einblicke in ihr Inneres, ohne dabei zu viel zu offenbaren.

Monika Feth erzählt "Spiegelschatten" stets packend und mit viel Feingefühl. Der Schreibstil ist flüssig und leicht psychologisch gehalten, wodurch etwas Cineastisches beim Lesen mit dem Leser geschieht und ihn in dieses Konstrukt aus Mord und Alltag eintauchen lässt.


     





Sonntag, 21. Oktober 2012

Das verbotene Eden: Logan und Gwen von Thomas Thiemeyer



Klappentext:
Seit Juna aus dem Land der Frauen geflohen ist – mit einem Mann –, fühlt sich die junge Heilerin Gwen einsam und nichtswürdig. Sie schließt sich einem Spähtrupp an, der durch verlassene U-Bahn-Schächte in die Stadt der Männer vordringen soll. Doch der Einsatz scheitert grausam, und Gwen fällt in die Hände des jungen Kämpfers Logan, der sie als Sklavin verkaufen will. Logan aber hat die Rechnung ohne seine Gefühle gemacht – und setzt damit Ereignisse in Gang, die das Ende beider Welten bedeuten könnten …

Mit "Logan und Gwen" legt Thomas Thiemeyer den zweiten Teil seiner "Das verbotene Eden"- Trilogie vor, mit der er noch einmal sein ganzes Können beweist und im Vergleich zu "David und Juna" noch einmal eine ordentliche Schippe drauflegt.

Auch in diesem Band beschäftigt sich der Autor wieder mit dem Thema: "Was wäre, wenn Männer und Frauen einander bis aufs Blut hassen würden?". In einem dystopischen Setting verwebt er Fiktion mit der Wirklichkeit und schafft zum zweiten Mal eine interessante Erarbeitung dieses Themas.
Während der erste Teil sich noch hauptsächlich mit der Lebensart der Frauen befasste, liegt in "Logan und Gwen" der Fokus auf dem Leben der Männer, das ebenso anschaulich wie spannend dargestellt wird. Zusätzlich ist dieser zweite Band aufgrund ebendieser Lebensart auch ein Stück weit brutaler als es in Band eins der Fall gewesen ist.
Die dystopische Atmosphäre wird perfekt transportiert und von etwas Einmaligem begleitet. Der Leser bekommt während des Lesens dieses spezielle Gefühl, das zum Verweilen in der Geschichte einlädt.
Durch eine konstant hoch angelegte Spannungskurve wird es niemals langweilig, stets passiert etwas von elementarer Bedeutung für den weiteren verlauf dieser Trilogie.
Wie schon in Band eins, ist auch hier das Ende offen. Daher ist anzunehmen, dass Thomas Thiemeyer in seinem finalen Band "Magda und Ben" alle offenen Handlungsstränge zusammenführen wird und den Leser über den Verbleib der vier bisherigen Hauptprotagonisten aufklärt, sowie einen passenden Schluss für diese Trilogie findet.

Die Protagonisten dieses Bandes sind wieder stark skizzierte Charaktere, die in ihrer Unterschiedlichkeit und in ihrem Facettenreichtum, alles aufbieten, was ein spannendes Buch benötigt. Ein Teil dieser Personen ist bereits aus "David und Juna" bekannt, wodurch man sich als Leser leichter in der Geschichte zurechtfindet. 

Die Verblendung der einzelnen Charaktere in ihrem Hass gegen das andere Geschlecht ist anschaulich und sehr authentisch dargestellt, auch der Wandel dieser Einstellung Logans und Gwens kauft man ihnen ab.

Thomas Thiemeyer schreibt sehr bildhaft und packend. Ab der ersten Seite ist man in der Geschichte gefangen und ist bis zum Schluss immer voll dabei. Flüssig geschrieben und mit dem gewissen Etwas macht "Logan und Gwen" einfach nur Spaß und ist eine etwas andere Dystopie auf dem Buchmarkt.


     


>>Hier<< bekommt ihr die Rezension zu Band 1 "David und Juna"





Freitag, 19. Oktober 2012

Grim 03- Die Flamme der Nacht von Gesa Schwartz



Klappentext:
Rätselhafte Nebel suchen die Oberwelt von Paris heim. Wo sie sich über die Stadt legen, fallen die Menschen in einen tiefen Schlaf, um kurz darauf spurlos zu verschwinden. Das Mädchen Mia und der Gargoyle Grim versuchen, dem seltsamen Phänomen auf die Spur zu kommen. Sie ahnen nicht, dass schon bald sehr viel mehr auf dem Spiel stehen wird als das Schicksal der verschwundenen Menschen.

Mit "Die Flamme der Nacht" findet die "Grim"- Trilogie ihr Ende.

Auch in diesem finalen Band beweist die Autorin viel Fantasie und Kreativität, die zu einer einmaligen Geschichte verschmolzen wurden.
Dennoch fanden sich meiner Meinung nach einige Kritikpunkte, die das Lesevergnügen ein wenig getrübt haben. Die sonst so schillernde und einzigartige Atmosphäre, die man aus Band 1 und Band 2 gewohnt ist, kommt etwas zu kurz. Ich habe diesmal nicht den gleichen Zugang zur Geschichte gefunden, wie es in den ersten beiden Teilen der Fall gewesen ist, denn mir wirkte die Handlung einfach zu überladen, um eine Atmosphäre zu schaffen, die den Leser wegträgt und ihn darin eintauchen lässt.
Man hätte "Die Flamme der Nacht" ein Stück weit kürzen können, um eine atemberaubende Spannung aufzubauen, denn das Potential ist wieder allemal vorhanden. Weniger wäre hierbei mehr gewesen. Oftmals werden Geschehenisse nur angerissen, andere detailliert erarbeitet, wodurch ein passende Melange verhindert wird.
Dennoch bietet auch der letzte "Grim"- Band phantastische Unterhaltung, die wie ein Abenteuer anmutet, auch wenn seine Kraft nicht ganz an die ersten beiden Bände heranreichen kann und der Funke diesmal nicht ganz übergesprungen ist und der Zauber mich nicht komplett erreicht hat.
Trotzallem würde ich gerne mehr lesen, da Gesa Schwartz normalerweise ein Garant für tolle Unterhaltung ist und die Geschichten um Grim und Mia zu den besten der deutschen Unterhaltungsliteratur zählen.

In der Masse der vielen Charaktere gehen die Hauptprotagonisten leider ein wenig unter. Sie wirken nicht so stark wie sie es in den ersten Bänden noch waren; sie erscheinen eher etwas blass. Es fehlte das gewisse Etwas, das auch auf den Mangel an Dialogen zurückzuführen ist, die in "Die Flamme der Nacht"  leider ein wenig zu kurz gekommen sind.

Lediglich Remis in seiner putzigen Art konnte mich dieses Mal überzeugen und mir das ein oder andere Schmunzeln abringen.

Auch in "Die Flamme der Nacht" beweist Gesa Schwartz einmal mehr ihren bildhaften und gewählten Schreib-, und Sprachstil. 

Da sich in diesem finalen Band aber viele detaillierte Schilderungen finden, wodurch die Spannung ein wenig zu kurz gekommen ist, entwickelte dieser diesmal nicht die sonst so bekannte Sogwirkung, die die Autorin für gewöhnlich zu schaffen weiß. Dadurch ertappte ich mich ein ums andere Mal, wie meine Gedanken in andere Richtungen abdrifteten, da mich "Die Flamme der Nacht" einfach nicht komplett fesseln konnte. Schade.

    


>>Hier<< ist die Rezension zu Band 2 zu finden



Dienstag, 16. Oktober 2012

Blanche 02- Die Versuchung von Jane Christo


Die Versuchung

Klappentext:
Es ist nicht einfach, eine Profikillerin zu sein, die die Seiten gewechselt hat. Blanche setzt sich für die Sache der Engel ein, und hat sich mit Saetan einen mächtigen Feind geschaffen. Er plant, ihr ehemaliges Waisenhaus zu übernehmen, um eine Armee aus Halbdämonen aufzustellen. Das schreit nach Geduld, guter Ausrüstung und ausreichend Mantelgeschossen. Doch Blanche hat nicht nur gegen äußere Feinde zu kämpfen, sondern auch mit ihren inneren Dämonen. Die Vergangenheit droht, sie einzuholen. Sie muss sich ihren widersprüchlichen Gefühlen stellen, ansonsten verliert sie Beliar, den Erzdämon, der sie gerettet hat – und der sie liebt. Blanche muss kämpfen. Für ihr Überleben. Ihre Freiheit. Um die Liebe.


Mit "Die Versuchung" führt Jane Christo ihre Geschichte um Blanche in die zweite Runde. 
Ab der ersten Seite ist man sofort wieder im Geschehen als wäre man nie weg gewesen und man fühlt sich sofort wieder wohl in der düsteren und geheimnisvoll umsponnenen Pariser Atmosphäre der von Jane Christo erdachten Welt.
Auch dieser zweite Teil der "Blanche"- Trilogie hat seinen Fokus auf Paranormal Thrill gelegt, zwar gibt es deutlich mehr erotischere Szenen und Gefühlswirrwarr, aber dennoch wird der rote Faden niemals außer Acht gelassen. Das straffe Erzähltempo schafft eine konstant hoch angelegte Spannungskurve, die den Leser in einem atemlosen Abenteuer gefangen nimmt und erst am Ende wieder loslässt.
Natürlich findet sich, wie bereits aus "Der Erzdämon" bekannt, ein enormes Waffenarsenal wieder. Man erfährt einiges über Waffen jeglicher Art, sowie über Nahkampftechniken. Diese Informationen wurden sehr gut in die Handlung mit eingearbeitet und wirken für diese Geschichte mehr als passend. Auch die diversen Mafiaorganisationen treten wieder auf den Plan, was es stimmungsvolles und düsteres Ganzes erwirkt.
Die Handlung an sich ist nicht nur spannend, sondern auch schlüssig und atmosphärisch dicht erzählt. Alles hängt irgendwie miteinander zusammen, wodurch Nebensächlichkeiten von vorneherein schon einmal ausgegrenzt werden.
Durch eine düstere und geheimnisvolle Atmosphäre entsteht ein gewisses Etwas, das zum Einen perfekt zur Geschichte um Blanche und Beliar passt und zum Anderen die Einmaligkeit der Handlung zusätzlich unterstreicht.
Leider ist auch dieser Band viel zu schnell zu Ende gegangen und so freue ich mich schon jetzt auf den finalen Band der "Blanche"- Trilogie der im Frühjahr 2013 erscheinen wird.

Blanches Charakter hat sich enorm weiterentwickelt. Während sie im ersten Band noch sehr sarkastisch und ablehnend gegenüber Gefühlen war, ist sie nun ernsthafter und in ihren Emotionen gesetzter. Dies spiegelt sich in all ihren Handlungen wieder, was ihr eine neue Seite zukommen lässt. Dennoch hat sie ihren Sarkasmus nicht verloren, denn dieser findet sich nach wie vor in bestimmten Situationen wieder.
In "Die Versuchung" erfahren wir nun mehr über die Hintergrundgeschichte von Beliar. Warum ist er so geworden? All das wird nun aufgeklärt und schafft eine neue Sichtweise auf seinen Charakter.
Da dieser zweite Teil aus verschiedenen Sichtweisen erzählt wird, bekommt der Leser bessere Einblicke in jedwede Situation und ist genauso schlau wie der Erzähler.

Mit einem packenden und flüssigen Erzählstil liest sich "Die Versuchung" auf angenehme Weise. Man ist ab der ersten Seite gepackt und wird durch eine Sogwirkung am Lesen gehalten.
Die Dialoge besitzen nach wie vor viel Charme und Witz, vorallem das "Ach, du Plüsch" hat es mir diesmal sehr angetan.

  

>>Hier<< findet sich die Rezension zu Band 1 "Der Erzdämon"



Samstag, 13. Oktober 2012

Unearthly 02- Heiliges Feuer von Cynthia Hand




Klappentext:
Die 16-jährige Clara ist ein Schutzengel, mit übernatürlichen Kräften ausgestattet, dazu ausersehen, Menschen zu retten. Nicht so einfach, wenn man mitten unter ihnen lebt und nicht auffallen darf. Ihre erste Mission, einen Jungen aus dem Feuer zu retten, misslang. Claras Schwäche blieb nicht unentdeckt: Die schwarzen Engel - gefallene Seelen, die die Welt mit Traurigkeit überziehen – wollen Clara auf ihre Seite ziehen. Leider nicht ihr einziges Problem. Denn jemand, der ihr sehr nahesteht, soll in den nächsten Monaten sterben. Clara ahnt: Das Feuer war nur der Anfang.

"Heiliges Feuer" ist der zweite Teil der "Unearthly"- Trilogie von Cynthia Hand und beweist eine reifere und erwachsenere Wirkung auf den Leser, als der noch etwas verspieltere erste Teil.

Da "Heiliges Feuer" nahezu nahtlos an den ersten Band "Dunkle Flammen" anschließt, findet man sich in der Geschichte sofort wieder zurecht. 
Der Fokus liegt diesmal stärker auf den Engeln und ihrem Dasein, wodurch die Beziehungen zu dem menschlichen Teil der Bevölkerung auf der Strecke bleiben. Dafür erfährt der Leser aber nun etwas mehr über diese Engelwelt, die ebenso unkonventionell wie einfallsreich durchdacht ist und den religiösen Aspekt dabei nach wie vor außer Acht lässt.
Klassische Spannungselemente finden sich in "Heiliges Feuer" nicht so ausgeprägt wie noch in "Dunkle Flammen", dafür setzt die Autorin mehr auf Dramatik, die bis zum Schluss in einem gewissen Pensum aufrecht gehalten wird. Dennoch erhält dieses Buch durch die überraschenden Wendungen eine unterschwellige Spannung, die durch die geheimnisvolle Atmosphäre einen besonderen Charme zugesprochen bekommt.
Auch die Dreiecksbeziehung wird weiter vertieft, die jedoch seitens der Autorin ein wenig aufs Korn genommen wird (man beachte die Anspielungen), aber dennoch liebevoll ausgearbeitet wurde.
Das Ende lässt noch einige Fragen offen und bildet ein spannungsträchtiges Gerüst für den finalen Band der "Unearthly"- Trilogie. 

Die Charaktere erhalten nun mehr Tiefe; sie wirken reifer und erwachsener, was sich auf die gesamte Handlung auswirkt, welche nun ein wenig ernster zu lesen ist. 

Die Ecken und Kanten der einzelnen Personen werden stärker herausgearbeitet und ihre Emotionen detaillierter skizziert. Über allem schwebt stets etwas Geheimnisvolles, das die einzelnen Protagonisten mit einschließt.


Viele weitere Personen treten nun auf den Plan, welche anscheinend für den finalen Band eine wichtige Rolle spielen werden und einige Überraschungen und Geheimnisse bereithalten.

Auch in dem zweiten Band ihrer Trilogie legt die Autorin Cynthia Hand wieder enormen Wert auf gefühlsbetontes Schreiben, dadurch wird die Dramatik geschürt und Emotionen besser zum Leser transportiert. Weiterhin war man trotz des Fehlens klassischer Spannungselemente von der Geschichte gefesselt und wurde anhand eines flüssigen Schreibstils angenehm durch die Seiten begleitet.



  


>>Hier<< bekommt ihr die Rezension zu Band 1 "Dunkle Flammen"

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Noir von Jenny- Mai Nuyen



Klappentext:
Nino Sorokin ist dabei, als der Unfall geschieht. Seine Eltern sterben, ihm bleibt eine besondere Gabe: Er sieht den Tod eines jeden ­Menschen voraus. Auch den eigenen. Von nun an ist er besessen von der Frage, wie man das Schicksal überlisten kann. Er weiß, er wird nur 24 Jahre alt – und sein Geburtstag rückt immer näher. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Ninos Suche führt ihn zu einem geheimen Zirkel von Mentoren, die Seelen sammeln. Und er begeht den größten Frevel, den der Zirkel kennt: Er verliebt sich in eine der Seelenlosen. In die geheimnisvolle Noir, die bereits auf der Schwelle zum Jenseits steht ...

Nachdem ich bereits alle anderen Bücher der Autorin begeistert gelesen habe, war ich sehr gespannt auf ihr neuestes Werk "Noir" das ja so vollkommen anders ist, als man es von Jenny-Mai Nuyen gewohnt ist.

Doch leider hat mich dieses Buch eher enttäuscht zurückgelassen. Es vergehen 200 Seiten bis die Autorin ein wenig Licht ins Dunkel bringt und es schafft, ein wenig Spannung in die Handlung einzubringen. Vorher stellt man sich stets die Frage, worauf das alles hinauszulaufen vermag, denn ständig werden Drogen konsumiert und Gläser verrückt. Am Ende ist man nicht wirklich schlauer, sieht aber einen Zusammenhang zwischen den Geschehenissen in dieser Geschichte.
Zwar besitzt "Noir" dieses gewisse Etwas das den Leser zum weiterlesen animiert, dennoch fehlte mir die wirkliche Spannung und die Aussage am Ende.
"Noir" besitzt viel Philosophisches, es mutet wie eine Abhandlung über Leben, Tod und das Dazwischen an. Nebenbei enthält diese Geschichte viel Okkultes, sodass Fiktion und Wirklichkeit vor dem Auge das Lesers verschwimmen.
Die unterschiedlichen Abschnitte innerhalb der Kapitel werden mal im Präsens und mal im Perfekt geschildert, wodurch ein kleiner Einblick in die Zukunft des Protagonisten gegeben wird.
Im Großen und Ganzen erzählt aber der Klappentext schon die gesamte Handlung "Noirs", wodurch man nicht viel Neues erfährt. 
Das Ende ist ziemlich offen und überlasst es dem Leser zu spekulieren, was nun geschehen mag.

Trotz der Erzählweise aus Nino's Sicht erfährt man nicht allzu viel über ihn und wird aus seinem Charakter einfach nicht schlau. Stets philosophiert er über Leben und Tod und versucht einen Ausweg aus dieser Misere zu finden, danach findet er sich in einem Strudel aus Okkultismus wieder und verliebt sich in "Noir". Er erscheint mir einfach zu blass, genau wie die anderen Charaktere dieses Buches und die Hintergründe der Mentoren über die man einfach zu wenig erfährt.


Lediglich der poetische und von sprachlicher Schönheit geprägte Schreibstil der Autorin hat dieses Buch am Leben gehalten und das gewisse Etwas verströmt. Die Sätze passen sich immer der jeweiligen Situation an und sind stets flüssig zu lesen. Dennoch schweifte die Autorin mir manches Mal zu stark vom roten Faden ab, fand aber zum Glück schnell wieder zurück.


Fazit: Ein leider eher durchschnittliches Buch der Autorin.