Freitag, 30. August 2013

Kuss der Wölfin: - Der schwarze Tod | Spin-off | Kurzgeschichte von Katja Piel



Klappentext:
«Wie weit würdest Du gehen, um jemanden zu retten?«
Köln im Sommer 1606:
Die Pest hat die Stadt im Würgegriff.
Inmitten von Tod und Verderben versucht Rosa als Heilerin,
das Leiden zu lindern - bis eines Tages eine alte Bekannte
an ihre Tür klopft - Anna. Und sie ist nicht allein...


"Der schwarze Tod" ist ein Spin-Off zur "Kuss der Wölfin"-Trilogie von Katja Piel in Form einer Kurzgeschichte.

Auch wenn sich am Ende eine Leseprobe zu "Die Ankunft", dem ersten Teil der "Kuss der Wölfin"- Trilogie findet, so lohnt es sich doch, diese als Erstes gelesen zu haben, da man sonst die Zusammenhänge nicht direkt nachvollziehen kann und nicht mit den Protagonisten bekannt ist.

"Der schwarze Tod" liest sich flüssig und spannend. Trotz der geringen Seitenanzahl kommt eine angenehme Portion Spannung auf. Der Sog, den man beim Lesen der dazugehörigen Trilogie verspürt, entwickelt sich auch hier.

Von einer Kurzgeschichte kann man natürlich nicht erwarten, dass sie dieselbe Tiefe und Intensität wie ein kompletter Roman besitzt, doch bescheren die knapp 20 Seiten dem Leser einen kurzen, aber durchaus interessanten Einblick in das Leben Annas zu Pestzeiten. Ihre Charaktereigenschaften werden dabei ein Stück vertieft und lassen sie in den Augen des Leser immer sympathischer erscheinen.

Kurzweilig fliegt man durch diese Kurzgeschichte und erlebt ein kleines Abenteuer mit den übernatürlichen Wesen und erfährt zusätzlich noch das eine oder andere Detail aus der damaligen Zeit.

"Der schwarze Tod" hat mir schöne 10 Minuten beschert und ist ein Lesemuss für alle Fans der "Kuss der Wölfin"-Trilogie und allen, die es werden wollen.




  

Kuss der Wölfin - Die Ankunft von Katja Piel



Klappentext:
«Du hast den Kuss empfangen und bist nun eine von uns»
Mein Name ist Anna Stubbe.
Ich bin 422 Jahre alt und eine Gestaltwandlerin.
Werwolf, würdest Du vielleicht denken, wenn Du um meine wahre Natur wüsstest,
aber Werwölfe sind anders, und ich hoffe für Dich, dass Du nie einen treffen wirst.
Ich will Dir meine Geschichte erzählen, vom Sommer 2012 an, als ich Samuel kennenlernte.
Und auch aus den Jahren zuvor will ich Dir erzählen, damit Du begreifst:
Ich bin kein Monster!


"Die Ankunft" ist der erste Band der Erotik-Fantasy-Trilogie "Kuss der Wölfin" von Katja Piel.

Die Autorin hat sich im Bezug auf die übernatürlichen Wesen ihres Romans einige und vor allem neue Gedanken gemacht. So werden hier nicht die üblichen Klischees bedient, sondern es finden sich in dieser Geschichte frische und unverbrauchte Ideen, die dieses Genre aufzulockern wissen. Es macht viel Spaß, die Geheimnisse dieser Wesen zu ergründen, die nach und nach ein, für einen ersten Band, ordentliches Maß an Komplexität beweisen.

Aufgrund der geringen Seitenzahl entsteht ein flottes Tempo, das sich durch den gesamten Roman zieht. Abschweifungen vom roten Faden sucht man vergeblich und auch ellenlange Monologe finden sich hier nicht.
Allerdings hätte ich mir stellenweise mehr Details und Beschreibungen gewünscht, um alles ein wenig vielschichtiger werden zu lassen, damit man besser in diese Welt abtauchen kann und ein besseres Gefühl bekommt. So fehlte mir in der einen oder anderen Szene die nötige Tiefe, um mir die Emotionen ausdrucksstärker zu vermitteln und mich vollends abtauchen zu lassen.
Wenn Band 2 dieses Manko auszubessern weiß, dann stehen der vollen Entfaltung der Pageturner-Qualitäten nichts im Wege, denn das Potential ist auf jeden Fall vorhanden.

Die Spannungskurve schnellt im Laufe der Handlung immer mal wieder explosionsartig in die Höhe. Dabei sind die Spannungselemente gut konstruiert, benötigen dabei aber lediglich, wie bereits erwähnt, ein wenig mehr Tiefe, um den Nervenkitzel und die Gefahr stärker zu fokussieren.
Dennoch entwickelte sich ein wunderbarer Lesesog, der mich dieses Buch hat in einem Zug durchlesen lassen. Auch trotz dieser einen Schwäche konnte mich dieser Roman durchaus begeistern und hat mir unterhaltsame Lesestunden beschert.

"Kuss der Wölfin" ist eine Erotik-Fantasy-Trilogie, bei der beide Elemente sich gut in den Roman einfügen und sich weder gegenseitig behindern, noch irgendwie in den Vordergrund drängen. 
Beide Genretypen unterstützen sich gegenseitig und bieten so eine wirklich schöne Geschichte.
Das erotische Element dieses Romans dominiert nicht das eigentliche Geschehen, sondern fügt sich ab und an in die Handlung mit ein und wird dabei zu keinster Zeit vulgär beschrieben.

"Die Ankunft" spielt auf zwei Zeitebenen, die sich nach und nach zu einem Gesamtbild zusammenfügen und man einen interessanten Hintergrund bestimmter Personen erhält, der für das Verständnis unerlässlich ist. Die Szenen, die in der Vergangenheit spielen, sind um einiges brutaler, als die der Gegenwart, was aber mit dem historischen Kontext zu tun hat, der für die Authentizität sehr wichtig ist.

Katja Piel schreibt mit sehr viel Witz und Lebendigkeit. Man kann sich dem Sog irgendwann nicht mehr entziehen und ist leider viel zu schnell am Ende angelangt. Die 263 Seiten vergehen voller Kurzweil und aufgrund des raschen Tempos wird dem Leser nie langweilig.

Fazit: Ein spannender und facettenreicher Roman mit einer leicht auszubessernden Schwäche für die Fortsetzungen, der mich gut zu unterhalten wusste und mir tolle Lesestunden beschert hat.
Nun bin ich sehr gespannt auf Band 2, der so einiges verspricht.




Donnerstag, 29. August 2013

Im Abgrund der Ewigkeit- Lilith-Saga 03 von Roxann Hill



Klappentext:
Lilith, Johannes und Asmodeo haben Samaels Pläne vereitelt und die Dämonenwelt zurückgedrängt. Doch zu welchem Preis? Fassungslos steht Asmodeo vor den zerstörten Körpern von Lilith und Johannes. In einem Wettlauf gegen die Zeit setzt er alles daran, um die Seelen der beiden zurückzuholen. 
Denn das Böse schläft nicht. Es hat längst seine Fänge nach Lilith und Johannes ausgestreckt, um sie für immer ins Verderben zu reißen.

"Im Abgrund der Ewigkeit" ist der dritte Band der "Lilith- Saga" von Roxann Hill und der bisher mit Abstand beste Roman dieser phantastischen Reihe.


Die Handlung setzt direkt an die Ereignisse des zweiten Bandes an und führt diese packend weiter. 

Der gesamte Roman gleicht eine phänomenalen Showdown, denn die Geschehnisse überschlagen sich förmlich. Doch zu keiner Zeit wirken diese vielen Ereignisse hektisch oder übereilt, denn Roxann Hill hat alle Begebenheiten so verpackt, dass man von Anfang bis Ende völlig gefangen genommen ist und komplett zwischen den Buchseiten abtaucht.
Durch diese konstant hohe Spannungskurve kann man sich als Leser gar nicht mehr bremsen, sodass man immer wieder weiter liest, da man stets neugierig auf den weiteren Verlauf ist. Die 556 Seiten lesen sich so kurzweilig, dass man sie gerne in einem Zug durchzulesen vermag.

"Im Abgrund der Ewigkeit" hebt sich aufgrund seiner Settings stark von seinen Vorgängern ab. Während diese in unserer Welt spielten und das Hauptaugenmerk auf der Beziehung der Protagonisten, sowie dem Kampf gegen das Böse lag, so spielt dieser dritte Band zum größten Teil im Fegefeuer und beinhaltet die Rettung von Lilith' und Johannes' Seele.

Diese Zwischenwelt wurde seitens der Autorin sehr komplex und anschaulich skizziert. Die dort spielenden Szenen ähneln einem spektakulären Wild-West-Roman mit phantastischen Elementen.
Auch gibt es ein Wiedersehen mit bereits bekannten Charakteren.

"Im Abgrund der Ewigkeit" besticht durch seine recht düstere Atmosphäre, die nun verstärkter zu Tage tritt, als es sich in Band 1 und 2 andeutete. Dadurch entsteht ein eindrückliches Gefühl beim Leser, das wirklich gut zu diesem Setting passt. Auch durch den minder stark ausgeprägten romantischen Teil wirkt die Handlung um einiges Reifer und Erwachsener. Bestärkt wird dies durch den großen Anteil an Dramatik, der jede Szene zu unterstützen weiß und "Im Abgrund der Ewigkeit" zu einem echten Pageturner werden lässt.


Die Handlung dieser Reihe verdichtet sich immer mehr; die Fäden laufen nun immer stärker zusammen und steuern einem spektakulären Finale entgegen.


Roxann Hill erzählt den dritten Band ihrer Reihe atmosphärisch dicht und sehr tiefgründig und vielschichtig. Mit jeder Seite entwickelt sich ein immer stärker werdender Sog, dem man sich nicht entziehen kann.
"Im Abgrund der Ewigkeit" hat mich von Anfang bis Ende komplett begeistert und ich lechze nun nach mehr. Band 4 wird voraussichtlich nächstes Jahr erscheinen und die Andeutungen in diesem dritten Band versprechen so einiges.




Mittwoch, 28. August 2013

Angelfall von Susan Ee



Klappentext:
Die Engel sind auf die Erde gekommen, doch sie haben nicht Frieden und Freude, sondern Elend und Zerstörung mit sich gebracht: Weltweit liegen die Städte in Trümmern, und die Menschen trauen sich vor Angst kaum noch auf die Straße. Als eine Gruppe Engel die kleine Schwester von Penryn entführt, haben sie sich jedoch mit der Falschen angelegt. Die Siebzehnjährige zieht los zum Hauptquartier der Engel, um ihre Schwester zu befreien. Aber dafür braucht sie Hilfe – und die kommt ausgerechnet von Raffe, einem flügellosen Engel ...

"Fürchtet euch nicht" ist der erste Band der "Angelfall"- Reihe von Susan Ee.

Dieser Roman stellt eine Mischung aus Dark Fantasy, Urban Fantasy, Dystopie und Endzeit-Roman dar und mag aufgrund seiner teilweise brutalen und blutigen Handlung vielleicht nicht jedem Leser gefallen, aber allen anderen bietet er spannende Unterhaltung von Anfang bis Ende.

Mir gefällt die Grundidee dieser Handlung ausgesprochen gut. Engelromane finden sich mittlerweile ja zuhauf auf dem deutschen Buchmarkt, doch "Angelfall" hebt sich schon allein in dem Punkt von der Masse ab, dass die Engel in diesem Roman ziemlich bösartig und berechnend sind und nichts mit den netten Wesen gemein haben. Susan Ee hat ihre Engel sehr gut skizziert und komplex ausgestaltet, sodass sie sehr authentisch erscheinen. Doch statt nur Antihelden in ihrem Roman auftreten zu lassen, hat die Autorin auch Grauzonen entwickelt, die unterschiedliche Facetten beweisen, wodurch die Engel in ihren Wesenszügen nicht zu einseitig erscheinen, sondern vielschichtig und tiefgründig.

Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite gegeben, was an dem raschen Tempo liegen mag, das die Handlung stetig vorantreibt, anstatt von seitenlangen Beschreibungen und Details gebremst zu werden. Was es in der Handlung zu entdecken gilt, ergründet man mit der Hauptprotagonistin gemeinsam und erlebt so ein packendes Abenteuer, das kurzweilige Unterhaltung zu bieten weiß.

Susan Ee hat eine ziemlich düstere Atmosphäre heraufbeschworen, die von den Machenschaften der Engel noch zusätzlich befeuert wird. So entsteht ein stellenweise bedrückendes Gefühl mit dem einen oder anderen Horrorszenario, wodurch so manche Szene in ihrer Ausdrucksstärke, was das Endzeitszenario anbelangt, vertieft wird.

"Angelfall" hebt sich auch in diesem Aspekt von der breiten Masse ab, denn während andere Romane diese Genres ihren Fokus auf der Tatsache des nackten Überlebens gelegt haben, so findet sich hier viel mehr. Es geht um Revolution, Gemeinschaft, Liebe,..., diese mannigfaltigen Facetten lassen "Angelfall" zu einer ganz besonderen Lektüre werden, die weder stereotypisch noch 08/15 ist.

Susan Ees Schreibstil ist zum Einen sehr bildhaft, zum Anderen aber auch geprägt von viel Witz, der durch die Ich-Erzählerin, Penryn, gut und oft zum Tragen kommt. Dadurch wird die Düsternis der Handlung oftmals aufgelockert und nimmt ihr etwas von der Schwere, die dieses Thema mit sich bringt.

Das Finale dieses ersten Romans ist spektakulär und dramatisch, glücklicherweise aber auch in sich soweit abgeschlossen, dass man ruhigen Gewissens auf Band 2 warten kann, ohne vor Neugierde kribbelig zu werden.

Fazit: Ein spannender Auftakt zu einer etwas anderen Reihe mit innovativen Ideen, bei dem man von Anfang bis Ende zwischen den Seiten gefangen ist, weshalb die 400 Seiten viel zu schnell gelesen sind.



Dienstag, 27. August 2013

Fesseln der Unvergänglichkeit von Karin Kolb



Klappentext:
Als sich die junge Aiyana in New York zum ersten Mal als Solotänzerin präsentiert, erleidet sie einen mysteriösen Unfall. Wer ist ihr geheimnisvoller Retter Leonardo? Und was will Helena, die Lichtgestalt aus dem Zwischenreich, von ihm? Ihre Freundin Moira warnt Aiyana davor, ihrem Herzen zu folgen, doch die Leidenschaft lässt sich nicht aufhalten, selbst dann nicht, als sie erfährt, dass Leonardo einer uralten Vampirfamilie angehört. Aiyana bereut ihre Entscheidung, als sich das indianische Symbol auf ihrem Rücken golden verfärbt und sich die Erfüllung einer schicksalhaften Bestimmung abzeichnet, die Aiyana nicht wahrhaben will. Ihre Verwirrung steigt, weil sie spürt, dass Leonardo etwas Entscheidendes vor ihr verbirgt. Plötzlich ist nichts mehr, wie es einmal war und mysteriöse Anschläge auf ihr Leben häufen sich …

"Fesseln der Unvergänglichkeit" von Karin Kolb ist ein paranormaler Roman aus dem Bookshouse Verlag.

Durch das ziemlich hoch angelegte Tempo des Romans entsteht einerseits eine angenehm zu lesende Spannung, andererseits leidet aber auch leider der Tiefgang der Geschichte darunter. So fehlten mir oftmals Details, um die Vampire und ihre Welt besser verstehen zu können, sowie Details, die mich hätten abtauchen lassen; so wirkte alles ein wenig oberflächlich. Leider, denn in diesem Roman steckt einiges an Potential, das man besser hätte umsetzen können.

Karin Kolb hat wirklich schöne Ideen für ihren Roman verwendet, so finden sich neben den vampirischen Elementen, die sich durchaus von der Masse abzuheben wissen, auch indianische Mythen, die "Fesseln der Unvergänglichkeit" einen schönen Schliff verpassen und das Augenmerk ab und an auf weitere Elemente schwenken lässt.

Wie bereits erwähnt, war Spannung durchaus vorhanden, auch wenn viele Ereignisse ziemlich vorhersehbar waren und dieser Roman jetzt nicht direkt durch Überraschungsmomente punkten konnte. Dennoch waren die Spannungsmomente ausreichend konstruiert, um authentisch zu erscheinen und die Spannungskurve stellenweise nach oben schnellen zu lassen.

In "Fesseln der Unvergänglichkeit" spielt der romantische Aspekt eine große Rolle, der mir allerdings oftmals ein wenig zu aufdringlich erschien und in seiner Umsetzung ab und an ein wenig arg schwülstig herüberkam. Die Emotionen in diesem Roman konnten mich nicht erreichen, weshalb ich leider keinen direkten Bezug zu den Charakteren herstellen konnte und alles ein wenig oberflächlich dahinplätscherte.

Fazit: Ein insgesamt schön zu lesender Roman mit der einen oder anderen Schwäche, aber dafür mit viel Potential für weitere Romane der Autorin.



                                                   

Montag, 26. August 2013

Throne of Glass - Die Erwählte von Sarah J. Maas



Klappentext:
Celaena Sardothien ist jung, schön und zum Tode verurteilt. Doch dann taucht Chaol Westfall, Captain der Leibgarde, auf und bietet ihr eine einzige Chance zum Überleben. Kronprinz Dorian hat sie dazu ausersehen, einen tödlichen Wettkampf zu bestreiten: Wenn es ihr gelingt, für ihn 23 kampferprobte Männer zu besiegen, wird sie ihre Freiheit wiedererlangen. Beim gemeinsamen Training mit Captain Westfall findet sie immer mehr Gefallen an dem jungen, geheimnisvollen Mann. Und auch der Kronprinz lässt sie nicht kalt. Zeit, über ihre Gefühle nachzudenken, bleibt ihr allerdings nicht. Denn etwas abgrundtief Böses lauert im Dunkeln des Schlosses – und es ist da, um zu töten.

"Die Erwählte" ist der Auftakt zur sechsteiligen "Throne of Glass"- Reihe von Sarah J. Maas.

Mit Spannung steigt man in die Geschichte eine, mit Spannung wird man durch sie hindurchgeführt und mit Spannung hört dieser erste Band auf. Kurzum: "Die Erwählte" besitzt eine durchgängig hoch angelegte Spannungskurve, die so viel Kurzweil bietet, dass man sich diesem Roman nur schwerlich bis gar nicht entziehen kann.
Neben überraschenden Wendungen, perfiden Ränkespiele und den typischen Irrungen und Wirrungen am Hof des Königs, trägt der übersinnliche und geheimnisvolle Aspekt einen enormen Teil zur zusätzlichen Spannung bei. Dieser gehört einfach zur Geschichte dazu und fügt sich angenehm unaufdringlich in den Roman mit ein. 
Alles ist in einer ausgewogenen Menge anzutreffen, sodass keinerlei Element zu großen Spielraum einnimmt.

Kapitel um Kapitel vergehen und man wird sich dessen nicht bewusst, denn Sarah J. Maas schreibt so flüssig und lebendig, sowie mit einer wunderbaren Bildhaftigkeit, dass sich ein Sog entwickelt, der das Lesen zu einem Abenteuer werden lässt, das man vor Beendigung nicht verlassen mag.
Man taucht ein in eine Welt, die so vielschichtig und komplex, dabei aber so genial umgesetzt ist, dass man keine Sekunde an der Authentizität zu zweifeln vermag. Denn auch durch die atmosphärisch dicht erzählte Handlung, die so tiefgreifend anzutreffen ist, wird man für einige wundervolle Stunden ein Teil dieser Welt.
Trotz der oftmals dramatischen Handlung wird diese durch die herrlichen, zum Teil sarkastischen Dialoge aufgelockert und verleiht ihr so viel Witz, das "Die Erwählte" noch zusätzlich einiges an Charme dazu gewinnt.

Sarah J. Maas hat in ihrem Debüt eine wundervolle Atmosphäre heraufbeschworen in der man sich sofort wohlfühlt. Diese passt sich stets den jeweiligen Szenen an und offenbart jederzeit etwas Magisches.

Die wichtigsten Charaktere des ersten "Throne of Glass"- Romans sind wundervoll detailreich skizziert. Sie weisen die unterschiedlichsten Facetten auf, wodurch sie vor Lebendigkeit zu strahlen beginnen.
Dabei sind sie allesamt in ihrer Art und Weise äußerst unterschiedlich, haben aber dennoch eines gemeinsam: sie werden von Seite zu Seite sympathischer und wachsen dem Leser mehr und mehr ans Herz.

Am Ende findet sich glücklicherweise kein störender Cliffhanger, denn "Die Erwählte" ist in groben Zügen abgeschlossen und bietet einen kleinen Ausblick auf das, was uns in Band 2 erwarten wird.

Fazit: Ein absolutes Lesehighlight, das ich in einem Rutsch durchlesen musste. Dieser Roman hat mich begeistert und gefesselt und ich möchte unbedingt mehr lesen, glücklicherweise erscheint Band 2 bereits Anfang 2014.
Ich könnte immer weiterlesen und würde dieser Geschichte niemals müde oder überdrüssig werden. Ein einfach wundervoller Roman.

  

Samstag, 24. August 2013

Golem und Dschinn von Helene Wecker



Klappentext:
New York, 1899: Hier begegnen sich Chava und Ahmad, eine Frau aus Ton und ein Mann aus Feuer, deren Schicksal seit Jahrhunderten unauflöslich miteinander verknüpft ist. Chava ist ein Golem, zum Leben erweckt von einem skrupellosen Rabbi. Sie kann die Wünsche und Sehnsüchte der Menschen um sich herum spüren. Als ihr Meister stirbt, muss sie sich allein in New York zurechtfinden. Ahmad ist ein Dschinn, der eingeschlossen in einer Kupferflasche auf Umwegen nach Manhattan gelangt. Seine Neugier und seine Leidenschaft sind ihm schon einmal zum Verhängnis geworden. Ihm fällt es schwerer als Chava, sich in das menschliche Leben zu fügen. In einer kalten Winternacht kreuzen sich zufällig die Wege von Chava und Ahmad, von Golem und Dschinn. Sie entdecken ihre Seelenverwandtschaft: In der Welt der Menschen suchen beide nach Liebe und Freundschaft, und ständig schwebt die Gefahr, entdeckt zu werden, über ihnen. Als ein übermächtiger Feind auf den Plan tritt, müssen sie gemeinsam eine schicksalhafte Entscheidung treffen.

Mit "Golem und Dschinn" legt die amerikanische Autorin Helene Wecker ihr Debüt vor, welches in seiner Ausgereiftheit so gar nicht wie eines erscheint.

Helene Wecker lässt die beiden sagenumwobenen Gestalten der jüdischen und islamischen Mythologie in ihrem Erstling auferstehen und sie gemeinsam ein Abenteuer erleben, das Gegensätze vereint und Religionen einander näherbringt.
Diese beiden Wesenheiten wurden dabei fundiert ausgearbeitet und authentisch skizziert. Sie erscheinen wie Wesen aus vergangener Zeit in der Welt der Menschen, die sie immer stärker menschlichere Züge annehmen, dennoch aber stets sie selbst bleiben lässt.
Der gesamte Mythos der beiden Glaubensrichtungen wird zum Leben erweckt und dem Leser näher gebracht, sodass man eintaucht in eine Welt, die Geschichte mit Mythologie so vereint, dass es dem Leser ganz natürlich erscheinen würde, einem Golem oder Dschinn über den Weg zu laufen.

Auch das Umfeld des New Yorks Ende des 19. Jahrhundert brilliert durch historisch fundierte Details und eine Authentizität im Leben der unterschiedlichen Immigranten aus aller Herren Länder, sowie der diversen Schichten der amerikanischen Bewohner. Man fühlt sich regelrecht zurückversetzt in diese Zeit, die einerseits hart für jedermann,dabei aber so voller Hoffnung war. Das von Helene Wecker beschriebene New York erscheint so anders, als jenes, das man aus heutiger Zeit kennt. Doch erst dadurch entsteht diese besondere Atmosphäre, die den Leser davon trägt und ihn träumen lässt.

"Golem und Dschinn" benötigt keine hochtrabenden Spannungsmomente um den Leser gefangen zu nehmen, denn das allein schafft der wundervolle Schreibstil der Autorin, der einerseits so magisch und andererseits so melancholisch ist, dass man einfach gerne in diesem Roman verweilen möchte. Auch die Poesie und Fantasie in dieser Geschichte lassen "Golem und Dschinn" zu etwas ganz Besonderem werden.

Die Handlung dieses Romans ist so vielschichtig und komplex, dass jedes Detail auf den 600 Seiten irgendwann einmal wieder aufgegriffen wird, um zum Schluss ein großes Ganzes zu ergibt. Dadurch entsteht eine atmosphärische Dichte und Tiefe, die herrlich zu lesen ist und die Macht der Worte aufleben lässt.

Durch Rückblenden in die Vergangenheit des Dschinns entsteht ein Gefühl wie aus 1001-Nacht, dass den Leser in eine vergangene Zeit schickt und den Zauber des Orients wahr werden lässt. 

"Golem und Dschinn" besitzt so viele Facetten und Eindrücke, die zum einem wundervollen Gesamtwerk verdichtet wurden, ohne sich dabei in irgendwelchen Details zu verlieren, die für die Handlung irrelevant sind. Alles hat seinen tieferen Sinn und dieser kommt wundervoll zum Tragen.

Die vielen Details und Beschreibungen erscheinen an keinerlei Stelle langatmig oder zäh. Helene Wecker hat es geschafft, selbst die auf den ersten Blick unwichtigeren Informationen so zu verpacken, dass man trotz allem gebannt und verzaubert ist. 

Fazit: Ein wundervolles Stück Literatur, das man gelesen haben muss, um zu verstehen, welche Macht und Magie den Worten innewohnt. Helene Wecker hat das geschafft, was nicht jedem Autor gelingt; eine Geschichte zu schreiben, die so anders ist, als all jenes, was man bisher gelesen hat und den Leser auch ohne dramatische und nervenaufreibende Spannung zu begeistern weiß. "Golem und Dschinn" besitzt alles, was ein epochales Meisterwerk benötigt, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Ich kann es kaum erwarten, mehr von dieser Autorin zu lesen. 

  


Freitag, 23. August 2013

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut von Jennifer Wolf



Klappentext:
Miriam, 16 Jahre, begegnet im Sommerurlaub ihrer ersten großen Liebe. Doch kaum beginnt die Schule, hat sie nur noch Augen für Elias, den Vampir! Er übt eine sonderbare Macht auf Miriam aus. Doch als ihre Mutter ihr offenbart, dass Miriam kein Mensch, sondern eine Gestaltenwandlerin ist, gerät ihre Welt erst recht aus den Fugen, denn sie ist eine Feindin der Vampire!
Das hält sie aber nicht davon ab, Elias das Leben zu retten und einer Prophezeiung zu folgen, damit das Schicksal Miriam für immer an Elias bindet ...

"In sanguine veritas- Die Wahrheit liegt im Blut" ist der erste Band der Trilogie von Jennifer Wolf.

Dieser Roman birgt eine wirklich schöne Grundidee, die alles bietet, was das Leserherz höher schlagen lässt; eine ordentliche Portion an unterschiedlichen Wesen, Spannung, Geheimnissen und Romantik. 
Diese Idee wurde auch wunderbar genutzt und hat ihr Potential so gut wie vollkommen ausgeschöpft; den einen oder anderen Schwachpunkt findet man ja in jedem Roman.

Die Szenen enthalten größtenteils entweder Spannung und Romantik, die sich immer mal wieder abwechseln und so keinem Element die Oberhand zugesprochen wird. Dabei sind die Spannungsmomente äußerst prägnant ausgearbeitet und transportieren die Gefahr wirklich gut, sodass man als Leser mitfiebert und regelrecht mittendrin anzutreffen ist.

Aufgrund einer ziemlich komplexen Welt, finden sich immer wieder kleinere Details, die im weiteren Verlauf wieder aufgenommen wurden und so ein stimmiges Gesamtwerk ergeben. Dadurch entsteht eine angenehme Dichte, die Authentizität und Tiefe schafft und so dem Leser eine wunderbare Lektüre beschert.

Jennifer Wolf besitzt einen sehr angenehmen und schönen Schreibstil, der einen richtigen Sog entwickelt, wodurch man sich diesem Trilogieauftakt nicht entziehen kann. Man möchte einfach immer weiterlesen und diesen Roman eigentlich gar nicht aus der Hand legen. Viel zu schnell ist man nach etwas über 400 Seiten am Ende angelangt, denn "In sanguine veritas" liest sich so flüssig und kurzweilig, dass 400 Seiten fast schon wieder zu wenig sind, um das Leserherz zufriedenzustellen (was sowieso so gut wie unmöglich ist :) ).

Ein kleineres Manko war für mich persönlich allerdings die vielen Wiederholungen im Bezug auf die Liebe der Hauptprotagonisten. Es hätten weniger "mein Vampir" oder "mein Freund" verwendet werden können, stattdessen wären Alternativen wünschenswert gewesen, da ich oft über diese Wiederholungen gestolpert bin und diese stellenweise den Lesefluss haben stocken lassen. Auch erschienen mir die mannigfaltigen Kosenamen stellenweise ein wenig zu viel des Guten, auch hier wäre weniger mehr gewesen. Weiterhin erschien es mir etwas unrealistisch, dass die beiden Protagonisten ständig schmusen wollten, ab und an liest sich das ja ganz nett, aber ab einer gewissen Anzahl an Wiederholungen wirkte es ebenfalls ein wenig störend. 
Dennoch lässt sich diese kleinere Schwäche ja ganz einfach in der Fortsetzung ausbügeln, sodass der romantische Faktor in seiner ganzen Vollkommenheit genutzt werden kann und sich authentisch in die Handlung mit einfügt.

"In sanguine veritas" ist zum größten Teil in sich abgeschlossen, lediglich die etlichen weiteren Handlungsstränge dieses Romans warten auf ihre Fortsetzung, und diese sind äußerst vielversprechend. Ich bin schon jetzt sehr gespannt auf Band 2 und hoffe, dass dieser Band 1 noch übertreffen wird und sich nicht mehr ganz so viele Wiederholungen antreffen werden.

  



Mittwoch, 21. August 2013

Blue- Gebundene Herzen 01 von Amelia Blackwood


Blue

Klappentext:
Blue ist schön und gefährlich. Als eine von vielen Vampiren, lebt sie verborgen unter den Menschen. In Blues Welt herrscht der Jahrhunderte alte Krieg gegen vampirische Rebellen und sie ist die rechte Hand von Boss, dem bekannten Drogenbaron Zürichs. Sie hadert mit ihrem Dasein und ist erfüllt von Selbsthass. Bis sich Tom in ihr Herz schleicht. Er entfacht Gefühle in ihr, vor denen sie sich bisher immer verschlossen hat. Ihre Liebe wird auf harte Proben gestellt, denn der Krieg und das Milieu sind allgegenwärtig. Tom lässt sich jedoch nicht abschrecken und kämpft mit Blue Seite an Seite. Dabei ist er nur ein schwacher Mensch. Oder vielleicht doch nicht?

"Blue" ist der erste Band der "Gebundene Herzen"-Trilogie von Amelia Blackwood.

Aus dem Sieben-Verlag ist man es ja bislang nicht anders gewohnt; stets findet man dort spannende, romantische und leidenschaftliche Geschichten, die immer allerfeinste Unterhaltung bieten. So auch hier.

"Blue" ist ein rundum gelungenes Debüt der Schweizerin Amelia Blackwood. 
Schon ab der ersten Seite verspürt man dieses gewisse Etwas, das nötig ist, um mich von Romanen vollends zu begeistern. Man taucht direkt ein in die von der Autorin erdachte Welt der Vampire und erlebt in einem rasanten Tempo ein gefährliches Abenteuer. 
Es finden sich dabei keinerlei Längen im Trilogieauftakt zu "Gebundene Herzen", sondern stets kurzweilig zu lesende Szenen, die entweder Romantik, Erotik oder Spannung beinhalten. Dabei werden stets die für das Verständnis relevanten Informationen an den jeweiligen Stellen miteingefügt, sodass sich alles fast von selbst erklärt und man sich gut in den Roman einfühlen und zurechtfinden kann.

Aufgrund dieses konstant hohen Erzähltempos ist die Spannungskurve dementsprechend hoch angelegt. Der Leser fliegt förmlich durch die Seiten und durchlebt überraschende Wendungen, gefährliche Situationen und Lebensgefahr. Die Handlung entwickelt sich dabei Schlag auf Schlag und es ist wahrlich schwer, "Blue" vor Beendigung aus der Hand zu legen. Stets möchte man einfach nur wissen, wie es weitergeht, denn Amelia Blackwood besitzt einen mehr als fesselnden Schreibstil, der die Action und Gefahr dieses Romans perfekt zu transportieren weiß.

Die Handlung dieses Debüts ist ziemlich düster gehalten, wodurch sie sich sehr gut in die Welt der Vampire einfügt. Auch findet sich die eine oder andere recht brutale Szene, die aber angemessen und nicht übermächtig beschrieben wird und so nicht den eigentlichen Handlungsablauf verfälscht.

Amelia Blackwoods Welt der Vampire liest sich angenehm komplex und vielschichtig. Dabei bedient sie nicht die typischen Klischees und es findet sich auch kein Glitzern, das die Authentizität ihrer Vampire in Frage stellen würde, sondern es finden sich stets eigene Ideen, die fundiert umgesetzt wurden und in ihrem Aufbau realistisch erscheinen.

Die unterschiedlichen Facetten und Elemente, die sich durch diesen Roman ziehen, sind ausgewogen anzutreffen. Es findet sich keinerlei Übermacht, die einen zu großen Raum innerhalb der Handlung einnehmen würde, sondern man begleitet stets ein gelungenes Maß an paranormalen, romantischen und spannenden Aspekten. Auch der erotischere Teil wird nicht zu aufdringlich in "Blue" miteingebunden, sondern fügt sich angenehm und authentisch an den richtigen Stellen in den Roman und unterstützt ihn zusätzlich.

In sich ist dieser Auftakt zur "Gebundene Herzen"-Trilogie abgeschlossen, doch es sind noch einige Handlungsstränge offen, die hoffentlich in den beiden Fortsetzungen zufriedenstellend fortgeführt werden. ich freue mich schon sehr auf ein Wiedersehen mit Blue und ihren Vampiren und bin gespannt, was Amelia Blackwood in Band 2 für uns bereithält.