Freitag, 23. Mai 2014

Stranwyne Castle - Das trügerische Flüstern des Windes von Sharon Cameron



Klappentext:
Intrigen, Ränkespiele, Gerüchte … bei den Tulmans geht man nicht zimperlich miteinander um. Schon gar nicht mit einer vorlauten jungen Frau, von der man kaum noch hoffen kann, sie zumindest gewinnbringend zu verheiraten. Also wird Katharine vor die Wahl gestellt: Armenhaus oder sie erbringt den Beweis, dass ihr reicher Onkel, Frederick Tulman, verrückt geworden ist und das Familienvermögen zum Fenster hinauswirft. Was sie vorfindet, ist jedoch kein seniler alter Mann, sondern ein Exzentriker, der wahre Wunder vollbringt und eine surreale Welt geschaffen hat, die Katharine immer mehr in ihren Bann zieht. Wie die sturmgrauen Augen seines Assistenten Lane. Doch das Schicksal ist so trügerisch wie das Flüstern des „Stranwyne“, und plötzlich ist es Katharine, die um ihr Leben fürchten muss …

"Das trügerische Flüstern des Windes" ist der erste Band der "Stranwyne Castle"-Reihe von Sharon Cameron.

Dieser Roman sprach mich vorallem durch sein tolles Cover und den steampunkig anmutenden Klappentext an, doch leider konnte "Das trügerische Flüstern des Windes" nicht ganz das halten, was es verspricht.

Im Großen und Ganzen sind die Ansätze, die diesen Roman zu etwas ganz besonderem hätten werden lassen, erkennbar. Doch hätten diese noch weiter vertieft und ausgearbeitet werden müssen, um das komplette Potential, das zuhauf in ihm steckt, vollends nutzen zu können.

Die Idee zu dieser Geschichte hat mich nämlich durchaus überzeugt, lediglich die Umsetzung behinderte die volle Entfaltung dieser innovativen Geschichte, die auch etliche Tatsachen als Grundlage enthält.

Allen voran hätte die Spannung weiter vertieft werden müssen, um den Leser ab der ersten Seite zu fesseln und ihn komplett in die Welt von "Stranwyne Castle" eintauchen zu lassen. Diesbezüglich hätte die ein oder andere Sequenz mehr Tiefe benötigt, damit diese Welt mehr Lebendigkeit bekommen hätte und die Bilder, die die Autorin versucht hat zu erzeugen, vor dem geistigen Auge des Leser auferstanden wären.

Weiterhin wäre es wünschenswert gewesen, wenn Sharon Cameron das richtige Maß zwischen Technik  und Handlung gefunden hätte, so wirkte der Roman stellenweise wie eine lange Beschreibung von technischen Errungenschaften, weshalb der rote Faden der Geschichte stellenweise zerfaserte und der Leser verwirrt zurückgelassen wurde.

Gegen Ende hin wurde eine Verbesserung dieser Kritikpunkte nach und nach erkennbar, sodass ich sicher bin, dass die Autorin in ihrer Fortsetzung den Leser etwas mehr zu fesseln vermag und die Schwächen ausgebügelt sein werden.

Fazit: Kleinere Schwächen sorgen für einen Mangel an Spannung. Dennoch weiß die Idee dieses Romans zu überzeugen, sodass die Neugier auf die Fortsetzung durchaus gegeben ist.



                                                       

Montag, 19. Mai 2014

Flucht des Herzens - Lake Anna von Joanne St. Lucas



Klappentext:
Für Alexandra Summers bricht eine Welt zusammen, als sie innerhalb eines Tages ihren Job verliert und ihren Verlobten mit ihrer besten Freundin im Bett erwischt. Hals über Kopf verlässt sie San Francisco und strandet in einer Blockhütte in dem beschaulichen Bergstädtchen Lake Anna.
Ehe sie sich versieht, wird aus der Flucht eine Chance, ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben. Wäre da nicht ihr starrsinniger Nachbar Josh Bennett. Jedes Mal, wenn sie und der mürrische Tierarzt aufeinandertreffen, fliegen die Fetzen. Warum nur fühlt sie sich trotzdem so zu ihm hingezogen? Wird sie am Ende nicht nur sich, sondern auch die große Liebe finden?


"Flucht des Herzens" ist der erste Band der "Lake Anna"-Reihe von Joanne St. Lucas.

Die Autorin hat mit ihrem neusten Werk einen wirklich schönen Roman geschaffen, der auch Lesern, die normalerweise nicht den typischen Liebsromanlesern entsprechen, sehr gut gefallen wird.


Aufgrund einer interessanten und keineswegs klischeebehafteten Handlung, fühlt sich der Leser in dieser Geschichte direkt wohl. Die Vorgeschichte der Protagonisten nimmt dabei keinen zu großen Teil der Handlung ein, sondern bekommt die Länge zugesprochen, die es braucht, um alles Nötige zu schildern.

Ist man erst einmal in Lake Anna angekommen, so entsteht eine überaus wohlige Atmosphäre, denn das Setting ist mehr als nur wunderschön skizziert worden, sodass man am liebsten direkt ebenfalls dorthin ziehen würde. Lake Anna gleicht einer friedlichen Idylle in der man sich sofort geborgen und gut behütet fühlt. Ein traumhaftes Fleckchen Erde.

Auch die Protagonisten sind sehr liebevoll und facettenreich gestaltet, so bekommt jeder seinen Platz in der Geschichte zugesprochen und erfüllt einen tieferen Zweck, der sich in den Fortsetzungen noch weiter vertiefen wird.

Die Geschichte ist aus verschiedenen Sichtweisen erzählt worden, sodass ein komplexes und atmosphärisch dichtes Bild entsteht, das die nötige Tiefe besitzt, um den Leser in seinen Bann zu ziehen. Der Leser ist ab der ersten Seite gefesselt und möchte diesen wunderschönen Roman eigentlich gar nicht aus der Hand legen, sondern immer tiefer in diese Stadt  eintauchen und ein Teil von ihr werden.

Die Wohlfühlatmosphäre wird vorallem durch den tollen Schreibstil der Autorin begünstigt. Sie schreibt sehr bildhaft und mit viel Gefühl, ohne dabei ins kitschige oder zu dramatische abzudriften. Dabei ist ihre Erzählweise so überaus flüssig und einzigartig, dass die Seiten wie im Fluge vergehen und man leider viel zu schnell am Ende angelangt ist, welcher in sich abgeschlossen ist, da der zweite Band sich mit einem anderen Bennett beschäftigen, aber dennoch die Protagonisten dieses Auftakts weiterverfolgen wird.

Fazit: Ein wunderschöner Roman mit einem idyllischen Setting und einer Wohlfühlatmosphäre. Hier kommen nicht nur die typischen Liebesromanleser voll auf ihre Kosten.


             


Freitag, 16. Mai 2014

Die Insel von Manuela Martini



Klappentext:
Der Job auf der Perlenfarm mitten im türkisblauen Pazifik scheint perfekt - bis Hannah eines Tages im Dschungel der Vulkaninsel auf einen verlassenen Bunker stößt. Und dort jene mysteriösen Worte aus dem Tagebuch ihrer leiblichen Mutter entdeckt, die sie bis in ihre Träume verfolgen: Mete bab ou alatranp - Prepare for what is coming!

"Die Insel" ist der erste Band einer Dilogie von Manuela Martini.

Die Autorin schmeißt den Leser direkt ab der ersten Seite mitten ins Geschehen, welches niemals klar zu durchschauen ist und somit den elementaren Reiz dieses Romans ausmacht. 
Die Idee zu dieser Geschichte ist mal etwas Neues und wirkt daher unverbraucht. Mir hat diese sehr gut gefallen, da sie alles bietet, was ein packender Roman benötigt; ein tolles Setting, interessante Protagonisten, eine spannende Handlung und eine überaus mysteriöse Atmosphäre.

Manuela Martini legt in "Die Insel" ein ziemliches Tempo vor. Auf jeder Seite offenbaren sich neue und wichtige Details, die aber niemals langweilig oder stoisch heruntergerasselt werden, sondern so gestaltet wurden, dass der mysteriöse Kern dieses Romans optimal zur Geltung kommt.
Dadurch bleibt "Die Insel" stets spannend und ungemein lesenswert, auch wenn der Leser ab und an ein Stück weit an der Nase herumgeführt wird; ebenso wie die Hauptprotagonistin.

Das liegt daran, dass die Handlung in der Gegenwart erzählt wird und der Leser zusammen mit Hannah direkt im Geschehen ist und alles unmittelbar erlebt. Eine interessante Art und Weise einen Roman zu erzählen, die zwar nicht immer einfach ist, aber für die Geschehnisse dieser Geschichte einfach passend erscheinen.

Weiterhin sorgen Rückblenden, und später Blicke in die Zukunft, für eine noch mysteriösere Atmosphäre, als man sie sowieso schon auf jeder Seite zu finden vermag. Der Grund dafür ist, dass alles auf irgendeine Weise zusammen gehört und stets undurchschaubar erscheint.

Das Finale ist ebenso wie der gesamte Roman äußerst packend und dramatisch. Doch wird dort noch einmal alles in die Waagschale geworfen, wodurch diese Elemente noch einmal stärker herauskristallisiert werden. Dieses Ende besticht durch jede Menge Action, Spannung und Dramatik, sowie einem Schluss, der noch einige Fragen offen lässt.
Diese Fragen werden hoffentlich im zweiten und finalen Band "Die Rache der Insel" (August 2014) zufriedenstellend aufgeklärt. Ich bin gespannt, wie Manuela Martini diesen gestalten wird.

Fazit: Ein spannender Thriller, bei dem nichts ist, wie es scheint. Die mysteriöse Atmosphäre sorgt für ein einmaliges Lesevergnügen und macht neugierig auf den finalen Band.



                                                          


Mittwoch, 14. Mai 2014

Night School 04. Um der Hoffnung willen von C. J. Daugherty


 

Klappentext:
Die Situation spitzt sich zu: Die NIGHT SCHOOL fordert ihre Opfer. Cimmeria befindet sich im Ausnahmezustand. Hilflos müssen Allie und ihre Freunde mit ansehen, wie die Machtkämpfe zwischen den rivalisierenden Gruppen das Internat zunehmend spalten. In der Gefahr wird Allies Liebe zu Sylvain immer inniger. Doch um sein Leben zu schützen, muss sie sich von ihm trennen. Verzweifelt konzentriert Allie sich nun ganz auf das Training für die NIGHT SCHOOL. Bis ein Attentat mit tödlichem Ausgang ihre Welt bis in ihre Grundfeste erschüttert ...

"Um der Hoffnung willen" ist der vierte Band der "Night School"-Reihe von C.J. Daugherty.

Wie bereits aus den Vorgängern bekannt, legt die Autorin mit der Handlung ohne große Vorrede los. Der Leser wird direkt in eine actionreiche Szene geworfen, die die Ereignisse der ersten drei Bände weiterführt. Bis zum Schluss lässt C.J. Daugherty nicht nach und legt ein rasantes Tempo vor, das die etlichen Spannungmomente so herrlich dramatisch gestaltet.
Langweilige Sequenzen oder zu viele Details sucht man vergebens, denn die gesamte Handlung ist auf Spannung und die damit verbundene teils nicht nur unterschwellige Bedrohung verbunden.

Daher ist auch die Atmosphäre herrlich düster und geheimnisvoll. Immer noch ist der Leser gemeinsam mit Allie und ihren Freunden auf der Suche nach der Wahrheit, die selbst im nunmehr vierten Band keineswegs in Wiederholungen oder Langeweile abdriftet.

Die Autorin hat stets neue Ideen parat, die jeden Band für sich einzigartig und umso spannender gestalten.

In diesem vierten Band merkt man so richtig, dass das Finale zum greifen nah ist. Die Ereignisse verdichten sich immer stärker und die Handlung wird immer packender und dramatischer. Nichts ist wie es scheint und man sollte sich nie in falscher Sicherheit wiegen.

"Um der Hoffnung willen" ist schon wie seine Vorgänger nicht der typische Thriller, sondern eine 1a-konstruierte Geschichte, die nicht nur jugendliche Leser in ihren Bann ziehen wird, sondern Leser jeder Altersklasse. Die "Night School"- Reihe bietet alles, was ein gutes und spannendes Buch braucht,  um den Leser auch nach mehreren Bänden zu begeistern und zu faszinieren.


Das Ende stellt dieses Mal einen ziemlich fiesen Cliffhanger dar, der das Warten auf das große Finale schier unerträglich gestalten wird. Einerseits freut man sich auf diesen Abschluss, um zu erfahren, wie die Geschichte nun ausgehen wird, andererseits wird man traurig sein, dass man liebgewonnene Charaktere nun verlassen muss.


Fazit: Auch in ihrem vierten Band der "Night School"-  Reihe lässt C. J. Daugherty in nichts nach und beschert dem Leser wieder eine packende und spannungsgeladene Geschichte voller Dramatik und Action.




                                                       



Sonntag, 11. Mai 2014

Flammenmädchen von Samantha Young



Klappentext:
Bislang war Aris größtes Problem die zerbrochene Beziehung zu Charlie, ihrem bestem Freund und ihrer heimlichen Liebe. Doch in der Nacht ihres 18. Geburtstags findet sie sich unvermutet in Mount Qaf wieder, dem Reich der Dschinn. Und nach dem, was sie dort über ihre wahre Herkunft erfährt, hat sie ganz andere Sorgen. Denn plötzlich steckt sie mitten im Machtkampf der Feuergeister. Bodyguard Jai soll sie beschützen. Aber vor wem? Und für wen? Kann Ari dem arroganten jungen Dschinn mit den faszinierenden grünen Augen wirklich trauen? Und warum ist Charlie auf einmal wieder so interessiert an ihr – und ihren neuen Kräften?

"Flammenmädchen" ist der erste Band der gleichnamigen Reihe aus der Feder von Samantha Young.


Dschinn. Eine wirklich tolle Idee für Geschichten, die wie aus 1001 Nacht anmuten. Sie bieten viele Möglichkeiten für spannende und phantasievolle Romane, die einmal nicht die üblichen Verdächtigen der Fantasy-Literatur abbilden, sondern einmal etwas Anderes bieten. Erfrischend und innovativ.


So hat auch die Autorin ihre Geschichte umgesetzt. Zwar werden hier bekannte Elemente (z.B. die obligatorische Dreiecksbeziehung) mit neuen vermischt, dabei bleibt dieser Roman aber stets erfrischend anders und brilliert mit Ideen, die sehr ausgeklügelt und detailreich gestaltet wurden.

Dadurch erhält "Flammenmädchen" eine tolle Tiefe, die dem Leser die Welt der Dschinn näher bringt und ihn mit diesem neuen Thema zu verzaubern weiß.

Dabei ist dieser Auftakt auch sehr spannend aufgebaut. Viele Ränkespiele und Machtversessenheit sorgen dafür, dass man nie genau weiß, wer auf welcher Seite steht und welche Pläne verfolgt werden. So kommt diese Geschichte auch ohne ständige nervenzerreißende Sequenzen aus und zieht seine Spannung aus anderen Elementen.


Die Atmosphäre ist durch die Thematik sehr farbenfroh, kann aber stellenweise auch ein wenig düster sein. Mich würde es freuen, wenn noch ein wenig der Zauber aus 1001 Nacht auftauchen würde, um das Dschinn- Thema zu vertiefen.


Das Ende ist natürlich offen, da noch weitere Bände folgen werden. Auch viele Fragen bleiben noch ungeklärt und warten auf ihre Beantwortung in den Folgeromanen. Glücklicherweise muss man auf die Fortsetzung nicht allzu lange warten, denn diese erscheint schon im September unter dem Titel "Das Erbe des Flammenmädchens".


Fazit: Tolle Thematik, tolle Atmosphäre und eine angenehme Portion Spannung wissen den Leser durchweg zu fesseln und sorgen für einen Auftakt nach Maß.